TECHNO-CLASSICA 2012
24. TECHNO-CLASSICA ESSEN 2012,
die Weltmesse der Automobil-Leidenschaft
Über 1.200 Aussteller aus 30 Nationen, das war die Techno Classica 2012 in Essen. Den 181.400 Besuchern, die sich durch die 20 Messehallen und die vier Freigelände, die der Standort Essen bietet, kämpften, wurden Fahrzeuge, Teile, Literatur, Modelle, Werkzeug und vieles mehr angeboten. Die Veranstaltung war wieder auf Rekordniveau und der internationale Fachhandel freute sich über sehr gute Verkaufsabschlüsse auf der Klassik-Weltmesse.
“Unseren Anspruch, weltweit führende Messe für den Klassik-Sektor zu sein, haben wir deutlich unterstrichen”, so Anton L. Franssen, Geschäftsführer des Veranstalters SIHA. Die Internationalität der Gäste zeigte sich bei den Besuchern nicht nur aus Europa, sondern ebenso aus den USA, Australien, Japan, Südamerika. Es ist auch durchaus eine noch verhaltene, aber zunehmende Begeisterung für klassische Automobile in Ländern wie Russland oder China festzustellen.
Ein paar Bilder und Eindrücke dieser Veranstaltung können hier gezeigt werden. Das Eingehen auf alle interessanten und bemerkenswerten Fahrzeuge und Raritäten würde den zur Verfügung stehenden Rahmen bei Weitem sprengen.
Volvo präsentierte in diesem Jahr den Amazon, der von 1956 bis 1970 gebaut wurde. Es wurde zum Symbol des Alltagsklassikers schlechthin und mit diesem Fahrzeug entstand der Ruf des unverwüstlichen “Alten Schweden”. Mit diesem Modell, mit dem damals schon zahlreiche Crash-Tests durchgeführt wurden, begründete Volvo seinen Ruf als Hersteller besonders sicherer Automobile.
Kommissar Wallander lässt grüßen
Kindersicherheit in den 50ern
. . . und nach der langen Fahrt geht es zum Rodeln
Hier ein vom Eigner selbst (um-)gebautes Modell mit Elektroantrieb.
Für den Notfall ist der Generator am Anhänger mit und liefert Strom.
Auch VW war mit Allem vertreten. Hier der letzte gebaute Käfer aus Mexiko
Noch mit “richtigem” Markenzeichen!
. . . und das Pendant – der Einser-Golf aus Südafrika. Das Baujahr erstaunt!
Ein Pick-up Käfer
Mittlerweile ebenfalls zur Familie gehörend: ein Skoda Popular Monte Carlo
Der Aufstieg zum “Schwiegermuttersitz”
Am Freigelände sind 1 1/2 Isabellas ausgestellt
Ebenfalls ein Jubilar, perfekt restauriert!
Ein paar Jährchen mehr am – wunderschönen – Buckel hat dieser Taunus
Er kann sich auch von hinten sehen lassen!
Wer kennt noch die Weltkugel als Kühlerfigur?
Ein ebenfalls zeitlos schönes Auto. Der BMW 507
Über 20 Automobilhersteller präsentierten ihre automobile Meilensteine und rückten ihre Jubiläen von Fahrzeugmodellen in den Blickpunkt.
So feierte Mercedes Benz 60 Jahre SL mit einer beeindruckenden Präsentation und stellte besondere Exponate aus allen SL-Baureihen aus. Unter den Highlights befand sich einer der zehn im Jahr 1952 gebauten Ur-300 SL. Auf dem 4.750 Quadratmeter großen Stand präsentierten sich auch die vom Werk anerkannten 17 deutschen Mercedes-Benz Clubs, die Classic Partner und das Mercedes-Benz Classic Center.
60 Jahre und kein bisschen leise
Wenn du ihn so siehst, warst du zu langsam beim Queren
Die “Urform” aus dem Rennsport, der W194
“Zum Mythos geboren”
Den damaligen Konkurrenten blieb meist nur dieser Anblick
Hier die “zivile” Ausgabe, der W198, von 1954 bis 1957 als Flügeltürer angeboten
unter der Haube ein Sechszylinder mit 2994 ccm Hubraum und 215 bzw. 240 PS
100% Wiedererkennungswert
Der 300SL wurde auch massiv in allen Varianten von den Händlern angeboten.
Noch selten hat das Auge des Interessenten jemals zuvor mehr 300SL Flügeltürer und Roadster auf einem Ort geschaut.
von 1957 bis 1963 als Roadster am Markt
Zeitlos elegant, ein wunderschönes Auto!
Ein jüngerer Bruder
Schon damals hegte ich unerfüllbare Träume nach dem Leitsatz:
“Unserana foahrt koan Japaner”
Luxus der Nachkiegszeit; ebenfalls ein Jubilar
Dem Anlass entsprechend in elgantem schwarz
Die – unverkäuflichen – Raritäten des einstigen spanischen Lastwagenbauers Pegaso waren der Anziehungspunkt für alle Interessierten. Pegaso, der Nachfolger von Hispano-Suiza, holte den nach Differenzen von Alfa Romeo gegangenen Konstrukteur Wilfredo Ricart mit dem Ehrgeiz, eine Konkurrenz für Ferrari aufzubauen. Bereits die ersten Modelle erreichten Geschwindigkeiten über 200 km/h. Die Weiterentwicklung blieb zwar technisch anspruchsvoll, jedoch die Käufer blieben aufgrund des hohen Preises aus. So verfügte General Franco persönlich die Einstellung des PKW-Produktion und ließ die Anlagen verschrotten.
21 von nur 86 in den 1950er Jahren gebauten Pegaso-Fahrzeuge wurden hier ausgestellt.
Die hätten sich damals mehr Erfolg verdient!
Eine Rarität stellt die Präsentation von FACEL VEGA dar. Diese Exoten sind auf Grund der sehr geringen gebauten Stückzahlen am Oldtimer-Markt nicht oft gesehen. Die wenigen überlebenden Fahrzeuge sind größtenteils in Sammlerhand.
Damals ab 1953 in Handarbeit gefertigt, bauten sie rasch wegen ihrer sehr modernen, eleganten Form einen guten Ruf auf. FACEL VEGA bedeutete eine französische Karosserie, angetrieben von zugekauften Motoren. Eingesetzt wurden hauptsächlich großvolumige, starke, amerikanische V8-Motoren, und gegen Ende der Produktionszeit auch der P-18 vom Volvo Amazon mit 180 PS beim “Einsteigermodell”.
Von der britischen Automobilpresse wurde der Facel Vega während seiner Hochblüte als „the second best car in the world“ – nach Rolls-Royce selbstverständlich, bezeichnet. Nicht nur gekrönte Häupter, wie Mohammad Reza Pahlevi, der Schah von Persien, sondern auch viele andere Prominente, unter anderem auch Stirling Moss und Ringo Starr wurden zu treuen Kunden.
Auf Grund gravierender Turbulenzen mit unausgereiften, selbstentwickelten Motoren war der Ruf ruiniert. Die Garantieleistungen sprengten den finanziellen Rahmen des Unternehmens und Ende 1964 musste die Produktion eingestellt werden.
Hier ein HK 500, das erfolgreichste Modell. Gebaut von 1958 bis 1961,
ausgestattet mit einem Chrysler-Motor, Typ 383, mit 6,3 Litern Hubraum und 390 PS
Die elegante Innenaustattung mit dem einem Flugzeugcockpit nachempfundenen Armaturenbrett
Die Geschichte einer Restaurierung eines “Adenauer”
vorher . . .
. . . nachher
Da ist noch viel zu tun!
So soll es aussehen!
Eine “perfekt” restaurierte Heckflosse – um € 79.000?
Meuchelfoto vom Berichterstatter bei der Arbeit
Man kann “Stretched-Limousine” auch falsch verstehen
Ein Vorkriegs-Alfa Romeo Super Sport – der kam damals noch aus Mailand
Wer behauptet, dass Doppel-Zündkerzen eine moderne Erfindung sind? Hier an einem Daimler
Ettore Bugatti sagte etwas geringschätzig über seinen Konkurrenten Walter Owen Bentley
“Der baut die schnellsten Lastwagen der Welt”
Was soll´s, ich mag Lastwagen! Hätte ich nur einen solchen!
Eine Rarität! Ein Bentley Speed Six/Coach Nutting Coupe, Baujahr 1929. Zum 1. Mal
von Woolf Barnato auf einer Serviette skizziert. Hubraum 6.597 ccm, Doppelzündkerzen, 180 PS
Hier noch ein paar Impressionen mit Stern
Ein Mercedes 540K Coupe, eines von nur 7 gebauten Exemplaren, Baujahr 1936
Unter der langen Haube werkt ein 5 Liter Achtzylinder mit einer Leitung von 180PS
Ein im wahrsten Sinn des Wortes teures Stück
Auch der wechselte am Wochenende seinen Besitzer – um einen 6-stelligen Betrag
Kennen wir den nicht schon?
Ein treuer Fan der MBIG
Auf der Messe waren bei den Besuchern und Käufern, die immer besser vorinformiert und sachkundiger sind, Fahrzeuge aller Preiskategorien gefragt. Signifikant auffällig im Vergleich zu den vergangenen Jahren war die zunehmende Häufung der Schilder „Verkauft“ auf den Autos in diesem Jahr.
Ganz im Zeichen ihres “silbernen” Jubiläums steht die 25. Techno Classica 2013 vom 10. bis 14. April 2013. Aussteller und Besucher können sich schon jetzt auf ganz besondere, exklusive automobile Jubiläums-Überraschungen freuen.
Also, bis zum nächsten mal in Essen . . .