Maybach stirbt zum 2. Mal

Das stille Ende einer Autolegende

In der Vorkriegszeit stand Maybach im Ruf, “die besten Autos der Welt” zu bauen. Mit dem Zweiten Weltkrieg endete die Fahrzeugproduktion. Jetzt scheinen die Tage der Traditionsmarke zum zweiten Mal gezählt.

Der Maybach bringt offenbar nicht das, was Daimler sich erwartet. Er kostet ab 400.000 Euro und wurde im vorigen Jahr gerade einmal 157-mal verkauft: Der Stuttgarter Autokonzern stellt die Fertigung der Luxusmarke ein und erweitert stattdessen die Modellpalette der S-Klasse. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche sagte der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” vom vergangenen Samstag, das Unternehmen sei “zur klaren Überzeugung gelangt, dass die Absatzchancen für die Marke Mercedes besser sind als die von Maybach”. Weiters: “Es wäre nicht sinnvoll, ein Nachfolgemodell für den jetzigen Maybach zu entwickeln”

Der Absatz der Luxusmarke liegt seit Jahren unter den Erwartungen. Das ursprüngliche Ziel lag bei jährlich 1.000 bis 1.500 Stück der Nobelkarossen.

Bis 2020 wolle sein Konzern absatzstärkster Hersteller von Premiumfahrzeugen sein. Auf diesem Weg wurde nun die nach dem Autopionier August Wilhelm Maybach benannte Traditionsmarke im Jahr 2002 wiederbelebte Luxusmarke Maybach einer breiteren Modellpalette der S-Klasse geopfert – anstatt wie bisher nur drei soll es künftig sechs verschiedene Modelle des Mercedes-Oberklassewagens geben. Mercedes erhoffe sich davon jährlich einen Absatz-Zuwachs im fünfstelligen Bereich.

Maybach soll dann weiterverkauft werden, wenn im Jahr 2013 die neue S-Klasse-Generation auf den Markt kommt.

“Im Luxussegment werden wir künftig ganz auf unsere Kernmarke Mercedes-Benz setzen, die wertvollste Premium-Automarke der Welt”, schrieb der Daimler-Vorstand in einem Brief an die Mitarbeiter, aus dem die Nachrichtenagentur dpa zitierte.

Mit der Schließung der Marke Maybach müssten die Mitarbeiter aber nicht um ihre Jobs fürchten. “Das sind etwa 150 bestens qualifizierte Mitarbeiter, die wir für unser Wachstumsprogramm im Luxussegment brauchen werden”, betonte der Daimler-Chef.

Na, wenigstens etwas . . .

Fotos: Copyright Daimler Benz

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